Wie endlich ist das Leben?

Zuerst einmal: ja, unser Leben ist endlich. Irgendwann werden wir von dieser Erde abtreten.

Doch: was bedeutet das eigentlich für uns und unser Leben und wie gehen wir damit um?

Die eigene Wahrnehmung vom Leben

Wie endlich wir unser Leben wahrnehmen, hängt wohl zum Einen vom Alter ab.
Zum Anderen hängt es aber auch davon ab, was wir im Leben schon erlebt haben und wie erfüllt unser Leben schon heute ist.

Als Jugendliche konnte ich mir kaum vorstellen, alt zu werden. Das Leben, das vor mir lag, erschein mir so unendlich lang und ich hatte nicht einmal eine Idee davon, was am übernächsten Tag passieren würde. Und ich habe mir darüber auch keine großen Gedanken gemacht. Was zählte war, den heutigen Tag zu leben und auszkosten und dann zu schauen, was morgen ist.

Inzwischen bin ich „einige“ Jahre älter. Heute erscheint mir das Leben endlicher. Doch noch immer weiß ich nicht, was übermorgen passiert. John Lennon hat einmal einen Satz geprägt, den ich hier in verkürzter Form wiedergeben möchte:

„Leben ist das, was passiert, während Du andere Pläne machst.“

Das Leben planen oder nicht?

Heißt das, wir sollten KEINE PLÄNE machen, weil sowieso alles anders kommt? Und einfach in den Tag hineinleben wie als Jugendliche?

Vielen Menschen macht so ein Vorgehen Angst. Weil sie das Gefühl haben, das Leben nicht kontrollieren zu können und unsicher sind, ob sie das auch bewältigen können, was das Leben mit sich bringt.

Sollten wir dann vielleicht einfach noch MEHR PLANEN, damit das geschieht, was wir SELBST wollen anstatt dem, was das Leben „automatisch“ mit sich bringt?

Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte.

Es sollte Zeiten geben, in denen wir einfach „mit dem Leben fließen“, also einfach sehen, was passiert und darauf so passend reagieren, wie es uns gerade möglich ist.

Ein Erfolgstagebuch für mehr Selbstvetrauen

Dafür braucht es letztlich ein gutes Selbstvertrauen. Wer das nicht hat, kann einiges dafür tun, um dieses zu stärken. So hilft es bspw., sich regelmäßig klar zu machen, wieviel wir im Leben bereits gemeistert haben. Es gab ganz bestimmt bei Jedem im Leben bereits schwierige Situationen, von denen wir dachten: „Das schaffe ich nie!“ Und letztlich haben wir es irgendwie hingekriegt. Was hindert uns daran, darauf stolz zu sein und es als Erfolg zu verbuchen? Nichts außer vielleicht wir selbst.

Können Sie sich an all die Situationen kaum noch erinnern? Dann empfehle ich ein „Erfolgstagebuch“, in das Sie zum Einen all das eintragen können, was Ihnen noch einfällt. Zum Anderen können Sie dort all das festhalten, was ab jetzt geschieht. Am besten täglich. Setzen Sie sich dazu eine 1/4 Stunde abends hin und tragen Sie all die Situationen ein, die heute erst schwierig erschienen und die Sie dann doch gelöst haben. Und seien Sie dabei nicht zu bescheiden – würdigen Sie auch die vermeintlich „kleinen“ Siege.

Wenn Sie dann mal wieder in Selbstzweifeln gefangen sind, nehmen Sie das Büchlein zur Hand und blättern durch Ihre vergangenen Siege. Ihr zweifelndes Unbewusstes bekommt in diesem Moment die nötigen „Gegenbeweise“, die ihm klar machen, dass Sie so unendlich viel mehr können, als es gerade glauben kann.

Ziele setzen für ein erfülltes Leben

Gleichzeitig sollten wir aber auch Pläne machen, genauer gesagt: Ziele setzen und überlegen, wie wir diese erreichen können.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass ich oftmals eher wusste, was ich nicht (mehr) möchte. Damit war aber noch nicht klar, was ich eigentlich wollte. Und damit bin ich dann auf der Stelle getreten. Ich war immer nur dabei, das abzuwehren und zu bewältigen, was ich nicht wollte. Und hatte ich das erfolgreich geschafft, ging es nicht weiter.

Aus diesem Grunde ist es hilfreich, sich auch zu überlegen: Was will ich stattdessen? Und das so genau zu formulieren, das das Unbewusste eine klare Orientierung hat.

Deshalb empfehle ich, nehmen Sie sich regelmäßig die Zeit, zu überprüfen:

Wo stehe ich gerade?
Wie zufrieden bin ich damit?
Was möchte ich gern ändern?
Wie soll es werden?

Und formulieren Sie konkrete Ziele daraus.

Achten Sie darauf, dass es Ihre eigenen Ziele sind. Viele Menschen neigen dazu, Andere Menschen zufrieden zu stellen und deren Erwartungen erfüllen zu wollen. Doch darum geht es hier nicht. Hier geht es darum, was SIE sich von Herzen wünschen.

Vielleicht hilft es Ihnen, sich vorzustellen, dass Sie Ihren 90. Geburtstag feiern und auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Was alles hätten Sie erlebt und erfahren, dass Sie sagen können, es war ein ERFÜLLTES LEBEN?

Schreiben Sie das auf und überlegen Sie sich dann, was SIE dazu tun können, das genau das eintritt. Auch wenn es dafür keine 100%-Garantie gibt, damit kommen Sie dem schon einen großen Schritt näher.

Ich persönlich glaube, dass wir mit der Endlichkeit des Lebens dann gut umgehen können, wenn wir wissen, wozu wir es gelebt haben, wenn es erfüllt war. Und wenn wir all das tun, was uns WIRKLICH am Herzen liegt, dann sind das oft auch Dinge, die uns überdauern und in die nächsten Generationen hineinreichen können. Und damit ist unser Wirken letztlich unendlich.

Deshalb wünsche ich Ihnen von Herzen ein Leben, das Sie mit dem füllen können, was Ihnen am Herzen liegt – gerade weil es endlich ist!

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